Es ist purer Zufall, dass Bundeskanzler Ernst Meister die unerwartete Bekanntschaft der zehnjährigen Emma macht. Denn Meister verläuft sich im Bundeskanzleramt, und nach diversen Irrwegen steht er plötzlich draußen. Dort ist ein Mädchen und spielt mit Murmeln; die beiden spielen eine Runde. An dieser Stelle könnte die Geschichte schon wieder vorbei sein, aber als Meister wegen Verdachts auf Herzinfarkt ins Krankenhaus muss, befindet sich unter den Genesungswünschen eine Karte, auf der in kindlicher Handschrift «Freitag 5» steht neben einer mit Klebestreifen aufgeklebten Murmel. Freitags um fünf wird von da an der Kanzler dafür sorgen, dass er ein paar Minuten Zeit hat, um mit dem Mädchen zu murmeln - und dabei das Wichtigste über die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu lernen. Denn wenn man im Kanzleramt arbeitet, kann es schon vorkommen, dass man den Blick für das Wesentliche verliert. Und wenn man die Welt mit Kinderaugen sieht, kann es passieren, dass man ebendiese Dinge wiederentdeckt.
Als Emma irgendwann nicht mehr zu ihren Treffen erscheint, wird Meister erst klar, wie wichtig ihm die Begegnungen mit seiner neuen kleinen Freundin sind. Und da er inzwischen gelernt hat, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden, macht er sich auf die Suche nach ihr.