Obwohl die deutschsprachige Literatur des Mittelalters zum überwiegenden Teil in Fragmenten überliefert ist, spielten diese für die Literaturgeschichtsschreibung bislang nur eine untergeordnete Rolle. Der Band, der die Ergebnisse der im schweizerischen Freiburg veranstalteten 28. Tagung der Wolfram von Eschenbach-Gesellschaft dokumentiert, beleuchtet Fragmente aus einer theoretischen wie auch aus einer text- und überlieferungsgeschichtlichen Perspektive.
Ausgehend von der grundsätzlichen terminologischen Differenzierung von "Handschriftenfragmenten" und "Werkfragmenten" werden Fragmentbestände in Form von Überblicksbeiträgen und exemplarischen Einzelanalysen untersucht. Zudem werden Möglichkeiten einer effektiven institutionellen Kooperation bei der Aufarbeitung von Neufunden erörtert und neue Wege der Erschließung und Einordnung von Fragmenten aufgezeigt.