'Texte zur Kunst ist Prada, monopol ist H&M', flachste der monopol-Redakteur Oliver Koerner von Gustorf auf dem art forum 2007. Tatsächlich ist die Zeitschrift Texte zur Kunst das wichtigste, international renommierteste deutschsprachige Kunst-Theorieorgan, trotz oder vielleicht gerade wegen der ausdauernden Hassliebe, die manchen Ku?nstler und Kunstbeobachter an sie bindet. 1990 von Isabelle Graw und Stefan Germer gegru?ndet, nahm sich das Heft das US-Periodikum October zum Vorbild und hat wesentlich zum Import internationaler, vor allem US-amerikanischer, kunsthistorischer und theoretischer Debatten beigetragen. Mit und in den Texten zur Kunst gelang der deutschen Kunstkritik ein Neubeginn, hier fand sie endlich Anschluss an die internationale Theorielandschaft, hier wurde auch - bei aller Aufmerksamkeit fu?r spezifisch ku?nstlerische Semantiken - immer wieder der Bru?ckenschlag zwischen Kunst und Gesellschaft gewagt. Zum 20. Jubiläum haben die Herausgeberin Isabelle Graw, der Chefredakteur André Rottmann und das langjährige Beiratsmitglied Helmut Draxler eine Auswahl von Essays, Interviews und Gesprächsrunden getroffen, die in der Zeitschrift erschienen sind. Neben ebenso grundlegenden wie Debatten anregenden Texten zur Gegenwartskunst versammelt die Anthologie ausgewählte Originalbeitrage zur Rezeption französischer Theorie im deutschsprachigen Raum, Social Art History, Gender Studies und Kulturpolitik fu?hrender Vertreter und Vertreterinnen aus den Bereichen der Kunstkritik, Kunstgeschichte und Philosophie sowie Essays und Statements zeitgenössischer Ku?nstler.