Ihr "Buch von der Stadt der Frauen", eine frühe feministische Streitschrift, gilt als Klassiker der Weltliteratur. Doch nicht nur in dieser Hinsicht ist Christine de Pizan außergewöhnlich. Auch über ihren Alltag und ihre Gefühlswelt erfahren wir mehr als über alle anderen europäischen Autoren und Autorinnen bis weit ins 18. Jahrhundert.
In ihrem "Buch von der launischen Fortuna" (1402/03) sowie in "Christines Vision" (1405) gibt sie detailliert Auskunft über ihre italienische Herkunft, ihre Familie um den berühmten Astrologen Tommaso da Pizzano und ihr Leben in Paris im Umkreis von König Charles V. Doch von den Höhen einer glücklichen Jugend und Ehe stürzt sie ab in Armut und Vereinsamung, beschreibt präzise ihre finanziellen Nöte und existenziellen Ängste sowie ihre wundersame Verwandlung in einen "Mann".
In diesen von Margarete Zimmermann zum ersten Mal ins Deutsche übersetzten und kommentierten autobiografischen Texten erfahren wir, wie Christine de Pizan die Krise überwindet, sich autodidaktisch weiterbildet, in selbstgewählter Einsamkeit zu schreiben beginnt - und wie sie zu einer erfolgreichen europäischen Schriftstellerin wird.
"Christines Vision" ist ein einzigartiges Lebensdokument, das hier zum ersten Mal in deutscher Übersetzung präsentiert wird.
Christine de Pizans 1405 verfasste Prosaschrift enthält ein längeres autobiografisches Lebensdokument mit detaillierten Informationen zu ihrer Herkunft und Familie, zu ihrem Vater und dem Leben in Paris am Hofe von König Charles V. im Zeichen einer extrem launischen Fortuna: Von den Höhen einer glücklichen Jugend und Ehe stürzt Christine ab in Armut und Vereinsamung und gibt uns einen anschaulichen Bericht von finanziellen Nöten und Lebenskrisen. Zugleich erfahren wir, wie sie diese überwindet, sich durch Berührung mit dem Zauberstab der Fortuna in einen "Mann" verwandelt, ihr Leben mutig meistert, sich autodidaktisch weiterbildet, wie sie in selbstgewählter Einsamkeit zu schreiben beginnt - und eine erfolgreiche europäische Schriftstellerin wird.