Albrecht von Massow ergründet, welche existenziellen Sujets durch eine artifizielle Musik, die ihre Autonomie entfaltet, abstrakte und dadurch allgemeinverständliche Formen einer ideellen und physischen bzw. materiellen Lebensbewältigung erhalten können.
Der erste Teil zeigt Musik als ideelle Lebensbewältigung bei gleichzeitiger Wahrung einer ästhetischen Öffnung hin zum Metaphysischen, sei diese religiös oder nicht. Musik hatte schon im antiken Abendland ein komplexes Anliegen: die Erkundung der menschlichen Seele in Wechselwirkung mit geschichtlicher Dynamik. Der zweite Teil beleuchtet Musik als Auseinandersetzung mit physischen bzw. materiellen Lebenswirklichkeiten der Moderne. Die Musik der Moderne beinhaltet das Wissen, dass alles, was die materielle Dynamik des Körperlichen und Faktischen, des Notwendigen und Überflüssigen an existentiellen Möglichkeiten und Bedrängungen gebiert, sublimiert zum Ausdruck gelangen kann: Gewalt, Zerstörung, Abnormes, Vernichtung, Leidenschaft, Sinnlichkeit, Maschinelles, Kollektives etc. Musik erzeugt somit das Wissen, dass der Mensch die Dynamik seiner Lebenswirklichkeit nicht so, wie sie für sich existiert, belassen muss, sondern dass er mit ihr umgehen kann, dass er sie transformieren kann.
Das Buch ist das zweite von fünf Büchern, die sich mit den (zukünftigen) Spielräumen von Freiheit und Autonomie auseinandersetzen.