Liliane Weissberg und Ernst Osterkamp widmen sich dem Leben und dem Werk des berühmten Gelehrten Michael Bernays, der im Mai 1873 ein Extraordinariat an der Universität München antrat und ab Februar 1874 ebendort Ordinarius war. In einer Germanistik, die sich noch nicht in eine ältere und eine neuere Abteilung ausdifferenziert hatte, war seine Schwerpunktsetzung in der neueren deutschen Literaturgeschichte ein Novum. Bernays brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass die neue «herrliche Disciplin» in München «für die Zukunft fest begründet sein» würde. Weissberg und Osterkamp untersuchen die Voraussetzungen und Auswirkungen dieser hoffnungsfrohen Disziplingründung.