Wer kennt sie nicht, die ritualisierte Klage darüber, wer warum nach oben kommt und wer wessen Aufstieg verhindert? Stimmt schon, dass es mal ungerecht zugeht, aber nicht die Einzelfälle sind das Hauptproblem. Stattdessen bremsen überholte Rollenbilder gesellschaftliche Veränderungen, Wachstum und Wirtschaft und hindern Menschen daran, nach eigener Façon glücklich zu sein.
Das passiert, weil Stereotype Menschen einschränken. Wenn sie aufgrund ihres Geschlechts dazu gedrängt werden, bestimmte Dinge zu tun und andere zu unterlassen. Wenn Talente nicht erkannt oder genutzt werden, weil sie im falschen Körper stecken. Um das zu verändern, müssen wir aufhören, uns in Geschlechterboxen einzurichten oder andere hineinzupressen. Männern fällt dabei nicht die Rolle des weißen Ritters zu. In einer offenen und flexiblen Welt, in der Menschen sein können, wie sie wollen, zählen auch sie zu den Gewinnern.
Veronika Hucke räumt auf mit Stereotypen, zeigt warum endlich Schluss sein muss mit «typisch Frau» und «typisch Mann» - und was wir dadurch gewinnen.
Männer halten die Reihen eng geschlossen, und Frauen kommen nur dank Quote nach oben? Heute sind die Narrative differenzierter - aber bremsen Menschen nicht weniger erfolgreich aus.
Angeblich «weibliche Tugenden» haben in der Arbeitswelt einen neuen Stellenwert. Immer öfter heißt es: Frauen sind die besseren Führungskräfte! Die Voraussetzung? Sie müssen «richtige Frauen» sein, freundlich, teamorientiert und immer bereit, anderen beizustehen. Männer bilden das «Yang» dazu, sind entschlossen und durchsetzungsstark - und wer dem Bild nicht entspricht, hat schlechte Chancen. Solche Geschlechterstereotype bremsen Unternehmen, Wachstum und Wirtschaft.
Die heutige Arbeitswelt ist geprägt durch VUCA: Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit. Alle Menschen - unabhängig vom Geschlecht oder eigener Geschlechtsdefinition - sollten die Möglichkeit haben, sich nach ihren ganz eigenen und persönlichen Wünschen und Vorstellungen zu entfalten.
Dieses Buch zeigt, warum wir uns endlich von «typisch Frau» und «typisch Mann» verabschieden müssen - und was wir dadurch gewinnen.