Hans Bergels Novelle vom freiheitsliebenden Sänger, der dem despotischen Fürsten die Stirn bietet, ist legendär. Fürst und Lautenschläger erschien erstmals 1957. Schon in diesem Frühwerk zeigt sich, wofür der Autor später bekannt werden sollte: vortreffliche Erzählkunst in Kombination mit wortgewaltiger Sprache. Hans Bergel entwirft auf wenigen Seiten ein Panorama Siebenbürgens im 17. Jahrhundert. Die Machtverhältnisse erscheinen unumstößlich. Doch ist es die Kunst, die sich zu behaupten weiß. Entstanden um 1950, ist die Novelle voller Anspielungen auf die gesellschaftspolitischen Zustände in einem repressiven diktatorischen Staat.
Hans Bergel, *?1925 in Siebenbürgen, ??2022 bei München, konnte 1968 nach Deutschland ausreisen, wo er u. a. mit den Romanen Der Tanz in Ketten und Wenn die Adler kommen bekannt wurde. Fürst und Lautenschläger war sein erstes und biografisch wohl folgenschwerstes Buch. Der Herausgeber Stefan Sienerth, *?1948, ist Germanist mit Forschungsschwerpunkt Geschichte der rumäniendeutschen Literatur.