TRÄGST DU TRACHT? ODER REGT SIE DICH AUF? - OB GELIEBT ODER VERDAMMT: TRACHT UND DIRNDL SIND HEISSER DISKUSSIONSSTOFF!
KITSCH, KOMMERZ, KULTURPOLITISCHE WAFFE: WEM GEHÖRT DIE TRACHT?
Man schmückt sich mit ihr auf Volksfesten, Hochzeiten und Empfängen. Patriotische Modelabels haben sie für sich entdeckt. Trachtenvereine pflegen sie in ihren regionalen Ausformungen, die Designer der Haute Couture bringen sie neu interpretiert auf die Laufstege der Welt. PolitikerInnen verschiedenster Lager tragen sie, andere verweigern sich ihr. Die einen hassen, die anderen lieben sie: die Tracht. Egal, in welchen Farben und in welchem Kontext sie getragen wird - eines ist sie immer: ein Statement. Aber wofür? Ist sie ein farbenfrohes Zeichen regionaler Tradition und Zugehörigkeit? Nationalistische Gesinnungskleidung? Symbol einer "Leitkultur"? Oder doch einfach nur ein schönes Stück Stoff?
ÜBER KLEIDERORDNUNGEN, TRADITION UND LÄNDLICHEN SCHICK
Um die Tracht tobt ein Kampf. Aber wo liegen eigentlich die Wurzeln dieser Polarisierung? Von der einfachen Alltagsbekleidung über das Sehnsuchtsobjekt reicher Sommerfrischler und die Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten bis zum Dirndl aus dem Discounter folgt Elsbeth Wallnöfer in ihrem Buch dem Weg eines Kleidungsstücks, der verwobener und verstrickter nicht sein könnte. Die Ethnologin und Philosophin fragt nach Demokratisierung und technischem Fortschritt, erzählt von Patriotismus, der Vision einer alldeutschen Kultur und vom nationalsozialistischen Verbot für Juden, Tracht zu tragen. Sie spürt den ursprünglichen Schnitten und Farben der Tracht nach und stellt Billigdirndln von der Stange den Haute Couture-Dirndln auf dem Catwalk gegenüber.
MODE VOR DEM HINTERGRUND ERSTARKENDER NATIONALISTISCHER TENDENZEN
Elsbeth Wallnöfer erzählt von Menschen, Moden und Mythen und legt frei, was vom Dirndl übrigbleibt, wenn Landromantik, politisches Korsett und die hartnäckigsten Irrtümer abgetragen sind. Ein hervorragend recherchiertes, ebenso pointiertes wie leidenschaftliches Buch - und ein beherzter Aufruf, sich das Dirndl zurückzuerobern! Mit zahlreichen Illustrationen.
"Der Autorin gebührt das Verdienst, in die Geschichte eines ideologisch verbrämten Kleidungsstücks etwas mehr Licht gebracht zu haben."
DER STANDARD, Stephan Hilpold
"Das Buch vermittelt einen seriösen Ein- und Überblick in ein emotional besetztes Thema und entzieht einer populistischen Betrachtungsweise den Boden."
bn.bibliotheksnachrichten, Roman Schweidlenka
"eine pointierte (Entdeckungs-) Reise rund um ein symbolträchtiges Kleidungsstück"
Bezirksblätter, Sabine Schletterer