Bis zur Bundesgründung im Jahr 1848 und in den ländlichen Regionenbis zur Jahrhundertwende 1900 genoss das Bildungswesen bei der Schweizer Bevölkerung kein hohes Ansehen und wenn doch, dann fanden höchstens die finanziellen Aspekte eine ablehnende Beachtung. Die Qualität des angebotenen Wissens stuften die bemühten Inspektoren als gering ein, doch kümmerte dies kaum jemanden und ebenso wenig beschwerten sich Eltern über fehlende Schulhäuser oder Klassengrössen von 100 Kindern, welche in der Regel in einem einzigen Schulzimmer unterrichtet wurden. Die Kinder wurden zu Hause als Arbeitskräfte gebraucht, Kenntnisse in Lesen und Schreiben waren für diese Tätigkeiten nicht erforderlich. Druck übten höchstens die Pfarrherren aus, indem sie Kindern ohne die primitivsten schulischen Kenntnisse den Zugang zur Erstkommunion verweigerten.