Erfüllung, Schmerz und Sehnsucht sind in Mila Haugovás Poesie untrennbar miteinander verstrickt. In »Zwischen zwei Leeren« konzentriert sich Haugová ganz auf ihre nächste Umgebung: den abendlichen Gang durch den Garten, das Zusammensein mit den Enkelinnen, die intime Zwiesprache mit dem eigenen Körper und jene mit dem abwesenden Geliebten.
Die geistige und spirituelle Bewegung dieser Gedichte entspringt der präzisen Wahrnehmung, der körperlichen Durchdringung der eigenen Welt mit allen Sinnen. Sie kennt aber auch die Echokammern der Traumbilder und die der Wissenschaft.
So rücken beim Schreiben am eigenen, unerbittlich fortschreitenden Lebensverlauf auch die großen evolutionären Linien in den Blick. Die Entstehung des Lebens auf der Erde und die genaue Beobachtung des eigenen Gartens bespiegeln sich ebenso wie die Entwicklung menschlicher Zivilisationen und der eigenen Familie.
Mit Bedacht und klarem Blick nähert sich Mila Haugová in den verschiedenen Zyklen des Buchs dem unbegreiflichen Aufflackern des eigenen Lebens, dessen Bedingtheit sich in jedem noch so kleinen Moment zeigt, wie auch in den großen, weit über unser Leben hinausreichenden Zusammenhängen.