"Sie fühlte sich wie ein Stück Kohlenstoff, das über Jahrtausende in den Tiefen eines Gebirges ruhte, dem Druck unfassbarer Gewalten ausgesetzt, bis es, zutiefst gewandelt und verklärt, das Licht der Welt erblickt: als Diamant, in dem, sich zigfach widerspiegelnd, das Feuer der Sonne entflammt."
Lea ist Mitte Dreißig, als sie sich nach einem aufwühlenden Traum ungestüm und völlig naiv auf jenen Weg begibt, den jeder Mensch früher oder später beschreitet: den Weg von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit, die Rückkehr der Seele aus der Dunkelheit ins Licht. Als sie gerade mal acht Jahre alt war, hatte Lea sich beim Anblick des nächtlichen Sternenhimmels nämlich geschworen, erst dann zu sterben, wenn sie "das alles", womit sie nicht weniger als das gesamte Weltall meinte, verstanden habe. Der Schwur ist längst vergessen, als sie nun als Erwachsene diese innere Reise der Selbstwerdung und Selbstüberschreitung beginnt, nicht wissend, dass ein Schwur den Menschen so lange bindet, bis er sich erfüllt hat. Nur, dass ihre Reise völlig anders verläuft, als erhofft...
Aber das, was zunächst als die größtmögliche Katastrophe erscheint - der Zusammenbruch von Leas ganzem bisherigen Leben -, offenbart sich einige Zeit später als Leas größtes Glück. Denn am Horizont ihres Bewusstseins steigt nach dieser "Apokalypse" nun tatsächlich die Morgendämmerung auf: Lea beginnt zu erwachen. Sie wächst in einen vollkommen neuen Bewusstseinszustand hinein, in dem sie die Fülle des vollen Lebens erlebt und den aquamarinblauen Frieden des ewigen Schweigens und ahnt, dass sie sich zwischen beiden wird entscheiden müssen.
Es gibt Bücher, die sind aus der Innenansicht der Seele geschrieben, und sie ziehen den Leser auf eine verzaubernde Weise in ihren Bann, so wie dieses...