Eine bisher weitgehend unbeachtete Facette der Geschichte ist der tatsächliche Einfluss des Alkohols auf historische Ereignisse durch die Jahrhunderte. Geschichte aus dieser besonderen Perspektive zu betrachten, wirft ein neues und brisantes Licht auf so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Alexander den Großen, Caligula, Karl V., Otto von Bismarck, Winston Churchill und Konrad Adenauer. In spannenden Episoden spürt Jochen Oppermann erstmalig den unterschiedlichen Auswirkungen nach, die der Alkohol in bedeutenden welthistorischen Augenblicken verantwortete.
(Aus dem Vorwort) »Wir finden nicht zuletzt eine ganze Bandbreite an Verhaltensweisen des Menschen, die durch den Alkohol bestimmt sein können: nobles Streben, mutige Kämpfe, tiefste Traurigkeit, höchste Freude, schlimmste Barbarei und furchtbarste Verbrechen. All das gehört zur Geschichte der Menschen, die uns auf den folgenden Seiten begegnen. Diese Episoden sind Ausschnitte, Lichtblitze, Schnappschüsse, die die Weltgeschichte des Menschen kurz erhellen und die nicht selten mit einem Becher, einem Krug, einem Bier- oder Schnapsglas abgelichtet wurden.«
Seit der zehnten Auflage des Werks Systema Naturae von Carl von Linné, das im Jahr 1758 erschien, hat sich der Begriff »Homo sapiens« als Artbezeichnung für den anatomisch modernen Menschen durchgesetzt. Der vernünftige Mensch, wie wir uns selbst zu nennen pflegen, ist jedoch weit davon entfernt, seinem Wesen nach stets vernünftig zu sein. Ein Blick in unsere Geschichte verrät vielmehr, dass der für die Vernunft notwendige »nüchterne« Geist nur allzu oft auf der Strecke geblieben ist. Ebenso wie wir haben auch unsere Vorfahren hin und wieder gerne nachgeholfen, um die Unwägbarkeiten der profanen Realität abzuschütteln. Eines der »bewährtesten« Mittel zur Überwindung der Nüchternheit ist dabei von jeher der Alkohol.
Was im Kleinen funktioniert, hat - was nicht überraschend ist - auch bei welthistorischen Ereignissen häufig eine bedeutende Rolle gespielt. Von Alexander dem Großen über Karl V., Bismarck und Churchill bis in unsere Gegenwart zieht sich eine unauslöschliche Spur von Bier, Wein, Schnaps und Likör. Und auch die dunklen Kapitel der Historie wie Kriege und Völkermord waren nicht unwesentlich durch den Konsum von Alkohol geprägt.
Dieser bis heute weitgehend unbeachteten Facette der Geschichte spürt Jochen Oppermann mit der gebührenden Ernsthaftigkeit und zugleich auf spannende und unterhaltsame Weise nach. Ein ironischer Unterton hin und wieder darf dabei natürlich nicht fehlen - schließlich soll man ja auch nicht alles so »bierernst« nehmen. So viel sei dem Leser versichert: Katerstimmung kommt hier auf keinen Fall auf.