Sylt, gerne als Königin der deutschen Nordseeinseln bezeichnet, unterliegt einem permanenten Landschaftswandel. An ihrer Westküste ist sie besonders starken Meeresangriffen ausgesetzt. Diese haben erst die Bepflanzung der Dünen im 19. Jahrhundert und die heutigen Sandvorspülungen stabilisieren können. Gleichwohl ist die geologische Entwicklung der Insel nicht abgeschlossen. Nicht nur die Naturgewalten, sondern auch der Mensch hat dabei die Landschaft Sylts nachhaltig beeinflusst und durch den Massentourismus gründlich verändert.
Dirk Meier, ausgewiesener Wissenschaftler für geoarchäologische und historische Küstenforschung, analysiert in diesem mit vielen Karten, Fotos und Grafiken ausgestatteten Buch an Hand mehrerer Zeitschnitte auf der Basis geoarchäologischer und historischer Forschungen die eng verbundene Landschaftsentwicklung und Siedlungsgeschichte Sylts. Wie sich die Menschen auf Sylt mit ihrer Umwelt und den Naturkräften auseinandersetzten, bildet dabei den Spannungsbogen einer einzigartigen Inselgeschichte. Ohne deren Kenntnis lässt sich die heutige Ökologie der Insel nicht verstehen. Auch die Maßnahmen des Küstenschutzes beruhen auf den Erfahrungen der Küstenentwicklung der letzten Jahrhunderte. Als Wellenbrecher ist Sylt dabei von immenser Bedeutung für die nordfriesische Festlandsküste. Ob der Klimawandel mit einem Anstieg des Meeresspiegels einen "Kurswechsel Küste" verlangt, wird abschließend auf der Basis der Küstenschutzpläne, Klimaszenarien und küstenmorphologischen Modelle untersucht.