Joseph Joubert veröffentlichte zu Lebzeiten keine Zeile und wurde doch wegen seiner Aufzeichnungen unsterblich. Er war nicht der Erste, der Notizhefte beschrieb, wohl aber der Einzige, der allein durch sie zu Bekanntheit gelangte. Doch noch heute kursieren die Hefte nur unter Eingeweihten, denn »diejenigen, die wir Joubert lieben, hüten ihn wie einen geheimen Schatz«, so Paul Auster. Joubert selbst nannte die Fragmente »Lichttropfen« - winzige Sphären, in denen Literatur, Musik oder Malerei eine ständige Meditation widerspiegeln. So scharfsinnig wie poetisch, zeigen sie einen Homme de Lettres, der sich mit den Texten und Gedanken nicht nur seiner Epoche, einer der stürmischsten in der französischen Geschichte, sondern aller Epochen auseinandersetzen will. Mit seiner Aufmerksamkeit für die Geheimnisse des Herzens und der Seele der Menschen gelingt es ihm, ein wenig von der Ewigkeit zu erfassen, die in den Worten liegt und die jede Literatur bestrebt ist, ans Licht zu bringen.
Joseph Jouberts legendäre Aufzeichnungen aus 40 erlebnisreichen und geschichtsträchtigen Jahren, beinhalten von der aphoristisch zugespitzten Beobachtung über die Natur des Menschen bis hin zum Kurzessay über politische und philosophische Grundsatzfragen alle literarischen Formen tiefer Reflexion über Mensch, Natur und Gesellschaft. Zu Lebzeiten veröffentlichte dieser wie kein Zweiter zur Freundschaft begabte Homme de lettres keine Zeile seiner umfangreichen "Gedanken" - und noch heute kursieren sie nur unter Eingeweihten, denn "diejenigen, die wir Joubert lieben, hüten ihn wie einen geheimen Schatz" so Paul Auster.
Chateaubriand, der 1838 aus dem Nachlass die erste Sammlung der Gedanken herausgab, charakterisierte ihn mit den Worten: »Er gehört zu jenen Menschen, die man für ihre Zartheit liebt, ihre Güte, ihre Haltung, die Einzigartigkeit ihres Charakters und Brillanz ihrer Gedanken.«