Eine Familiengeschichte. Ein Stück deutsche Zeitgeschichte.
1945 ist das Leben in Ostpreußen zu Ende. Agnes von Kolberg hat ihren Mann verloren, zwei Güter, aber nicht ihren pragmatischen Lebensmut. Sie beginnt mit ihren zehn Kindern im Westen neu.
In der wenig glamourösen Bundesrepublik finden alle Kinder ihren Platz, nur die beiden jüngsten machen Sorgen: Nona bricht aus und bietet der herrischen Mutter die Stirn, Konrad, Agnes' Liebling, kämpft lange, um seinen Weg zu finden. Mit der Wiedervereinigung sieht er die Chance gekommen, Altenstein, das Gut seines Vaters in Brandenburg, wiederzubekommen und an die vermeintlich glorreiche Zeit der Familie anzuknüpfen. Die übrigen Geschwister sind entsetzt. Nur in Nona findet er eine Verbündete.
Es gibt in fast jeder Familie so etwas wie einen Geist, eine große Erzählung, die aus vielen Einzelbildern besteht, Bruchstücken der Vergangenheit. [..] Dieser Familiengeist ist auch das große Thema in Julie von Kessels Roman Altenstein. Erzählt wird die Geschichte der Adelsfamilie von Kolberg von den Wirren der letzten Kriegswochen in Ostpreußen bis ins Jahr 2005. [...] Altenstein, die einstige Sommerresidenz der Kolbergs, wird zur fixen Idee, zum Zankapfel einer zerrissenen Familie.