Rezension / Literaturbericht aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 1,0, Universität Hamburg (Asien-Afrika-Institut), Veranstaltung: Islam and Gender, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Der Islam und die Frauen' ist eine wissenschaftliche Monographie von Irene Schneider, welche 2011 in München im C.H. Beck Verlag erschien.
Die Autorin ist 1959 geboren und heute Professorin für Arabistik und Islamwissenschaft an der Universität Göttingen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des islamischen Rechtes sowie der Geschlechterforschung. Im Werk untersucht sie zudem die Frauenbewegungen in der islamischen Welt und die Situation von Musliminnen in Deutschland.
Die Lektüre behandelt größtenteils die Gleichberechtigung von Mann und Frau im Islam und den islamischen Ländern. Dabei gibt sie dem Thema Feminismus viel Platz. Sie bezieht sich dazu auf
Tafsir und Fiqh. Beim Fiqh stellt sich die leitende Frage, ob die Scharia überhaupt mit den Menschenrechten vereinbar sei (S. 99). Durch den Vergleich verschiedener islamischer Länder wird
deutlich, dass eine große rechtliche Ungleichheit herrscht, obwohl "die große Mehrheit der islamischen Länder internationale Pakte [...] unterschrieben [...] und sich damit grundsätzlich zur Idee der universalen Menschenrechte bekennt" haben. Es bestehen weiterhin viele Einwände bezüglich der Scharia zur geforderten Geschlechterungleichheit der Pakte (S. 102).
Jedoch hat sich das islamische Recht schon ein nicht unerhebliches Stück an die modernen Verhältnisse angepasst (S. 74). Allerdings sind durch die Kodifikation, bspw. im iranischen Strafrecht durch das ungleiche Blutgeld, sogar Verschlechterungen im Sinne der Geschlechtergleichheit wahrnehmbar (S. 89).