Leben und Werk Luise Rinsers (1911 ¿ 2002) können, dem Grundverständnis ihres Biografen Jose¿ Sänchez de Murillo folgend, exemplarisch als epochaler Versuch der Verwirklichung des Menschlichen vom Weiblichen her verstanden werden. Zu den Grundbedingungen dieses Versuches gehört
es, Geist und Eros in eine fruchtbare Spannung zu bringen. Bedeutende geistvolle Männer spielen daher im Leben Luise Rinsers immer wieder eine wichtige Rolle, einige von ihnen vor allem als Briefpartner. Zu diesen gehört neben Franz Seitz und Hermann Hesse in den frühen Jahren auch Ernst Jünger. Mit wem, wie, warum, zu welchem Zeitpunkt, zu welchem Zweck sucht Luise Rinser den brieflichen Kontakt? Was weiß sie von ihren Briefpartnern? Welches Bild hat sie von ihnen? Was wissen diese von ihr? Was erhoffen sie? Was befürchten sie? Was bewirkt der Austausch ¿ bei ihr und bei ihren Briefpartnern? Wie verhalten sich Alltagsrealität, Briefwirklichkeit und Schriftstellerei zu einander? Welche Bedeutung kommt der Zeitgeschichte zu? ¿ Dies sind Leitfragen, die dazu dienen sollen, den Briefwechsel zwischen Luise Rinser und Ernst Jünger zu erhellen, um das Tiefenphänomen dieses schöpferischen Lebens deutlicher sichtbar werden zu lassen. Beigefügt ist eine bislang unveröffentlichte aufschlussreiche Erzählung, die die junge Autorin ihrem Vorbild gewidmet hat.
Mit einer Erzählung aus dem Nachlass Luise Rinsers und mit einem einführenden Essay von Benedikt Maria Trappen
"Beide haben wir das Buch gelesen, und für uns beide ist Ihr vorzüglicher Essay das Buch (...) Die Herausgabe des Buches ist ein großes Verdienst (...) Seien Sie von uns herzlich gegrüßt und zu dieser klugen und tiefschürfenden herausgeberischen Arbeit beglückwünscht." (Reiner und Elisabeth Kunze)