Brandenburg an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert - konnte es da schon Krimis geben, mit Mord, Totschlag, Diebstahl, Betrug?Gewiss - genau wie heute. Nur die Aufklärung der Verbrechen lag noch sehr im Argen, denn eine Polizei wie in unserer Gegenwart kannte man noch nicht. Da musste schon ein energischer junger Mann aus gutem Hause - aus der Plattenburg, wo der Mord passiert war - die Verfolgung eines mutmaßlichen Mörders auf sich nehmen. Lässt es sich nicht gut vorstellen, dass zwei Männer, die gemeinsam jahrelang nach einer sensationellen Entwicklung in der Landwirtschaft geforscht und viel Geld dafür ausgegeben haben, in Streit um den Vorrang bei diesen Entdeckungen gerieten ? Könnte da nicht ?? Die "Erfindung" des Zuckers aus Rüben zog sich tatsächlich in Brandenburg genau durch die Zeit, in der dieser Krimi spielt, nur etwas länger und mit durchaus ähnlichen Problemen. Bereits ab etwa 1810 gab es übrigens eine zwar nur kleine, aber schon halbwegs professionelle Erzeugung von Rübenzucker in Preußen. Über die Aufklärung des "Rübenmords" hinaus ist das kleine Zeitbild, das dieser Krimi bietet, eine lebendige und zutreffende Beschreibung von Zuständen und den Verhaltensweisen von Menschen in unserem Land vor kaum mehr als 200 Jahren.