Die Arbeit beschäftigt sich anhand einer Analyse in der deutschen autobiographisch inspirierten Literatur nach der ¿Wende¿ mit der Untersuchung von Erscheinungen und Veränderungen, die in der Identität und Mentalität der vereinten deutschen Gesellschaft zum Vorschein gekommen sind. Der Prozess der gegenseitigen Anpassung und des Zusammenwachsens zu einer Nation seit 1990 hatte einen Identitäts- und Mentalitätswandel in Ost- und Westdeutschland zur Folge, der sich in der seit der Wende entstandenen Literatur beobachten lässt. Die Autorin untersucht Mentalitäten Ost- und Westdeutscher in drei gewählten Generationen anhand einer diskursanalytischen Methode, die auf Adaption der Bourdieuschen Kriterien beruht. Die Tatsache vieljähriger Teilung Deutschlands verursachte die Herausbildung verschiedener Sozialisationsprozesse, denen die West- und Ostdeutschen unterlagen. Die so bedingten unterschiedlichen Erfahrungen hatten die Herausbildung verschiedener Dispositionen und Verhaltensmuster auf dieselben gesellschaftlichen und politischen Situationen zur Folge. Diese Differenzen werden sich allmählich durch intensive Kommunikation, aber auch die mit jedem Jahr zunehmende gemeinsame historische Erfahrung ausgleichen.