Lydia Welti-Escher war die selbstbewusste, reiche Tochter eines mächtigen Pioniers der noch jungen Schweiz, die vernachlässigte Ehefrau eines farblosen Bundesrat-Sohnes sowie die tatkräftige Muse eines leidenschaftlichen Künstlers. Doch der Preis, den sie für den Versuch eines selbstbestimmten Lebens und für den Ausbruch aus den bürgerlichen Konventionen bezahlte, war ihr früher Tod.
«Der Historiker Joseph Jung hat nicht einfach - sozusagen en passant, auf dem Weg zu einem anderen Forschungsziel, dem Lebenswerk von Alfred Escher - aus einem glücklichen Versehen eine Schatzinsel gefunden. Jung wusste um das zeit-, kultur- und wirtschaftsgeschichtliche Kaliber nicht nur von Alfred Escher, sondern auch seiner Tochter Lydia und der Persönlichkeiten, die fest mit dem Leben beider verwoben sind. So wurde der Biograph der helvetischen Gründerzeitfigur auch zum Pionier der Frauengeschichtsforschung des 19. Jahrhunderts. Das ist weder ein Wunder noch ein Paradox, sondern einfach Glück - Leserglück!» Aus dem Geleit von Hildegard Elisabeth Keller.