\"Papyrus ist ein Substrat der Überlieferung, für alle literarischen Erzeugnisse, wie für Urkunden benutzt. Auf dem Gebiet der Urkunden besitzen wir ausser den Papyri noch Erz-, Stein-, Wachs-Inschriften. Mit den Wachstafeln bilden die Papyri eine Gruppe, und in dieser Gruppe sind sie durch die Masse des Erhaltenen der Hauptbestandteil. â¿¿ Erz und Stein wurden naturgemäß da angewandt, wo der Zweck vorlag, etwas öffentlich auszustellen, Papyrus und Wachs, um sicher zu verwahren. So ist für jene der geeignete Gegenstand das, wonach sich männiglich zu richten hat: Gesetze, Statuten, leges datae oder Verfügungen von dazu berechtigten Privaten an die Allgemeinheit, kurz, alles was das Wort lex in seiner weitesten Bedeutung umfasst, und Erlasse. Nach einer natürlichen Entwicklung besitzen wir inschriftlich vieles, was uns nebenher auch noch durch Schriftsteller überliefert ist. Die Papyrusmasse ist mehr geeignet, uns das Leben kennen zu lehren, welches auf Grund der Verfügungen sich entwickelte. Die Anwendung des Rechtes, die Praxis im Kleinen, die Art der Befolgung der Regeln, die Kämpfe über die Auslegung, angebliche Nichtbefolgung, die Entscheidung, der Ausgang eines solchen Kampfes im Einzelnen, das ist das Gebiet, auf dem Wachs und Papyrus herrschen.\"
Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht.
Diese Einführung in die Papyruskunde ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahr 1900.