Der alte Schrotthändler Ellermann und sein Sohn Alfred besitzen einen Plan, wo in den letzten Kriegstagen in der Nähe des Ostseestädtchens Poltershagen Torpedos versenkt wurden. Das darin enthaltene Hexyl würde eine Menge Westgeld einbringen und für beide einen gelungenen Neustart in der BRD der 1950er Jahre. Sie brauchen Helfer zum Tauchen und engagieren zwei noch nicht 18 Jahre alte Jungen, Egon und Harry. Egons 14-jähriger Bruder Benno will ebenfalls mitmachen und schwört furchtbare Rache für seinen Rausschmiss. Er schleicht sich heimlich auf das Boot und belauscht die beiden Ellermanns. Bevor er ihr Vorhaben der Volkspolizei melden kann, wird er von den Ellermanns erwischt und übel zugerichtet, bis er vor Schmerzen verrät, dass er über alles Bescheid weiß. Als Benno über Nacht nicht nach Hause kommt und am nächsten Tag in der Lehre fehlt, suchen die beiden Größeren den Bruder und Freund.Ein Krimi aus der Kleinen Jugendreihe von 1959, der sich nun, nach fast 60 Jahren, fast wie ein historischer Roman liest, aber immer noch voller Spannung und Lesevergnügen.LESEPROBE:Fast 24 Stunden schon arbeitet Benno mit zäher Entschlossenheit an seiner Befreiung.Bald nach dem Einsperren, als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, entdeckte er an der Breitseite des Raumes ein vergittertes Kellerfenster. Sofort stürzte er darauf zu und rüttelte wild an den waagerecht angebrachten Metallstäben. Aber diese Mühe war vergeblich. Irgendein Stück Eisen musste er haben, mit dem er den Mörtel aus den Steinfugen kratzen und dann die Stäbe aus der Mauer lösen konnte. Er kroch umher und tastete mit den Händen den Fußboden ab. Nach einer halben Stunde schmerz ten ihm die Knie, doch gefunden hatte er nur Papier, Steinbrocken, alte Lappen und Holzstückchen - lauter Zeug, das nicht zu gebrauchen war.Als er sich erschöpft aufrichtete und Halt an der Wand suchte, berührte seine Hand plötzlich einen kräftigen Haken. Vermutlich war er zum Aufhängen irgendwelcher-Arbeitsgeräte bestimmt. Benno atmete erleichtert auf.Dieser Haken würde ein gutes Werkzeug sein, sicher hatte er eine scharfe Spitze. Vorläufig allerdings steckte er noch tief im Mauerwerk und ließ sich nicht herausziehen. Der Junge überlegte einige Minuten. Dann drehte er seine Decke zu einer Art Strick, legte sie über den Haken und hängte sich ruckartig mit seinem ganzen Körpergewicht daran. Nachdem er diese Übung mehrmals wiederholt hatte, lockerte sich der Haken und ließ sich schließlich herausreißen.