Wenn es darum geht, die Berufsbi 1 dung unter der Leit idee der soz i al en Gestaltung von Arbeit und Technik zu erneuern, muß man sich zunächst einige Klarheit darüber verschaffen, was mit dieser Leitidee gemeint sein kann. Es wi derspräche dem subjektiven Moment des Gestaltungsgedankens, wollte man gleichsam eine objektive Definition oder eine theoretische Ableitung versu ehen. Statt dessen wo 11 en wi r hi er verschiedene Perspekti ven eröffnen, die allerdings systematisch aufeinander verweisen. Sie beleuchten das Thema von unterschi edl i ehen Seiten und 1 assen so insbesondere das Wechsel verhältni s von Arbeit, Technik und Bildung hervortreten. Seit Beginn des Jahrzehnts gilt die Sozialverträgliche Technikgestal tung als eine Herausforderung für Politik, Wissenschaft und andere Bereiche gesellschaftlicher Praxis. Die Einsicht, daß Technik nicht - quasi eigenen Gesetzen folgend - auf dem einen Königsweg fortschreitet, sondern immer mehr oder wen i ger bewußt von Interessen, dahinterl iegenden Bedürfni ssen, von Phantasien und Träumen beeinflußt ist, eingebettet in kulturelle Strömungen und gesellschaftliche Strukturen, kurz: daß Technik aus Zwecken und nicht nur aus Natur- und Sachgesetzen erwächst, diese Einsicht hat im Verbund mit der einen oder anderen Ernüchterung über die Folgen der Tech nikentwicklung zu einer sich verbreitenden Initiative geführt, Technik primär ihres Gebrauches wegen zu entwickeln, ihr konsequent Werkzeugcharak ter zu verleihen, sie sozialen Zwecken unterzuordnen. Technische Innovatio nen sollen als soziale Innovationen begriffen und jede Technikentwicklung zunächst als eine Dimension der Gestaltung sozialer Zukunft verstanden wer den.