Richard Wagner (1813-1883) ist 200 Jahre nach seiner Geburt einer der umstrittensten Deutschen. Der Wagner-Kenner Axel Brüggemann entwirft ein furioses und modernes Bild eines Größenwahnsinnigen, eines genialen Komponisten, der die Welt verändern wollte - vor allem die Musik.
Seine Werke sind so groß und widersprüchlich, dass viele ihn für sich beansprucht haben: Demokraten, Kommunisten, Faschisten. Kaum ein anderer verkörpert die deutsche Geschichte in einer Person: Er stand auf den Barrikaden von 1848, floh ins Exil, und diente dem Märchenkönig Ludwig II. Er war Humanist und Egomane, war Antisemit und Judenfreund, Chauvinist und Frauenliebhaber, Philosoph und privater Diktator. Bedingungslos verfolgte er seine Idee, Musik für eine neue Zeit zu machen - ein Gesamtkunstwerk aus Noten, Worten und Bildern - und er revolutionierte die Musikgeschichte. Seine Werke sind noch immer so modern, dass sie zum Soundtrack von Filmen wie »Apocalypse Now« und »Melancholia« wurden. Diese Biografie schafft einen umfassenden Überblick über sein exaltiertes Leben und sein Werk, die untrennbar ineinander verwoben sind.