Das 1519 gegründete Zürcher Unternehmen Orell Füssli ist der zweitälteste der noch bestehenden Verlage im deutschsprachigen Raum. Eine Blütezeit erlebte der Verlag im 18. Jahrhundert, als er durch sein an der Aufklärung orientiertes Programm und die qualitätsvollen Drucke mit der ausgewogenen Typographie Salomon Gessners von der agilen Zürcher Literaturszene geprägt wurde. Wegen der innenpolitischen Verkrustungen und der Stagnation der aristokratischen Stadtregierungen konnten sich hier die aufklärerischen Bewegungen zunächst nur mühsam durchsetzen. Mit der Hinrichtung von Johann Heinrich Waser im Jahre 1780 in Zürich jedoch verlagerten sich die Erneuerungsbestrebungen nunmehr von innen nach aussen. In diesem komplizierten Geflecht behauptete sich der Verlag, zu dessen Teilhabern auch Heinrich Heidegger und Salomon Gessner wurden. Aus der Sicht der erstarkten Messemetropole Leipzig lag Zürich an der Peripherie des Buchmarkts, während ein Grossteil der Schweizer Buchproduktion von vornherein für den deutschen Markt bestimmt war. War Zürich eine Zeitlang zum Zufluchtsort für deutsche Autoren wie Christoph Martin Wieland geworden, so liessen später immer mehr Autoren wie Sulzer oder Lavater ihre Werke in Leipzig verlegen. Orell, Gessner, Füssli & Comp. war eine Gelenkstelle im europäischen Buchmarkt durch die Kontakte zum französischen Buchhandel und den geschäftstüchtigen Nachdruckern in Genf und Neuchâtel. Die Arbeit basiert auf den Archivalien des Verlags und enthält eine vollständige Bibliographie der über 600 in diesem Zeitraum produzierten Titel.