In der in diesem Beitrag vorgestellten Studie wurden die körperlichenFähigkeiten von 73 Werkern eines Fahrzeugherstellersuntersucht. Hierzu kamen neben einer Befragung sowieeiner medizinischen Untersuchung auch arbeitsspezifi scheTests zum Einsatz. Die Probanden (20-57 J.) wurden in biszu fünf Altersgruppen eingeteilt. Bei sechs von sieben Testswurden signifi kante Unterschiede zwischen den Altersgruppenfestgestellt, jedoch in den meisten Fällen lediglich beimVergleich der größeren Altersgruppen "20-35 J." und "45-57J.". Von insgesamt 19 Testvariablen weisen nur vier statistischrelevante Differenzen zwischen den fünf kleineren Altersgruppenauf, in drei dieser vier Fälle nur zwischen zwei der fünfAlters-gruppen. Die älteren Werker (ab 45 J.) zeigen zwarüberwiegend schwächere Ergebnisse als die jüngeren Werker(bis 35 J.), aber es sind keine schwerwiegenden Einbrüche zubeobachten. Dennoch sind bei der Lastenhandhabung sowiebei ungünstigen Körperhaltungen Differenzen zwischen denAltersgruppen vorhanden, die für eine altersdifferenzierteArbeitsgestaltung relevant sind, und auch aufgrund vonArbeitsplatzanalysen der Autoren praktische Relevanz besitzen.Die Studie wird fortgeführt, um mit einer erweitertenDatenbasis ein Screening-Verfahren zur altersdifferenziertenBewertung von körperlichen Belastungen zu entwickeln, mitdem Gestaltungsdefi zite identifi ziert und Empfehlungen zuraltersdifferenzierten ergonomischen Arbeitsgestaltung abgeleitetwerden können.Der Artikel stellt Ergebnisse einer Feldstudie zur altersbezogenenBetrachtung industrie-relevanter körperlicherFähigkeiten von Werkern vor, welche eine Grundlage fürdie alters-differenzierte ergonomische Arbeitsgestaltung inIndustrieunternehmen darstellen.